Berlin, den 07.10.2007
78.Langstreckenregatta „Quer durch Berlin“ – Ein Erlebnisbericht
Am 06.Oktober 2007 fand mit Start an der Jungfernheidebrücke und Ziel am Haus der Kulturen, auch schwangere Auster genannt, das 78. Langstreckenrudern „Quer durch Berlin“ statt. Nach dem wir uns einige Jahre in Abstinenz geübt hatten, wobei natürlich in jedem Jahr einzelne Ruderinnen und Ruderer in Renngemeinschaften teilgenommen haben, war sich die Freizeitgruppe in diesem Jahr einig und brachte zwei Mannschaften im Masters-Männer-Gig-Doppelvierer mit Stm. Altersklasse D und G an den Start. Mit Heike Isenberg und Karin Wutschke im Masters-Frauen-Gig-Doppelvierer m. St. B waren zwei weitere Rotationsmitglieder vertreten. Außerdem saßen Jan Winkert im Männer-Vierer m. St. A/B und Eric Winkert im Junioren-Achter m. St. A.
Im Vorfeld der Regatta waren noch einige Aktivitäten in Sachen Bootsbeschaffung notwendig, da natürlich alle 3 Mastersmannschaften in schnellen Booten starten wollten. Hier half uns aber wieder einmal der Schülerruderverband , bei dem ich mich an dieser Stelle auch einmal recht herzlich bedanken möchte. Am Sonnabend brachte uns dann Peter Pörs mit dem Bootshänger zum Start an der Charlottenburger Schleuse. Nach abladen und anschlagen der Boote und Einweisung der Steuerleute begann dann das warten auf das zu Wasser bringen der Boote für den Start. Trotz des teilweise bereits gesetzten Alters der Aktiven spürte man doch eine gewisse Anspannung und leichtes Startfieber. Bei über 100 Booten zogen sich wie in jedem Jahr die Startvorbereitungen doch ganz schön in die Länge und die Mannschaften nutzten die Wartezeit sich gegenseitig auf das Leistungsvermögen hin abzuschätzen. Aber dann war es so weit und wir waren auf dem Wasser. Im Folgenden einige kleine Details aus unserem Rennen, dem Masters-Männer-Gig-Doppelvierer mit Stm. Altersklasse G mit Frank Niewitz, Horst Kalo, Reiner Strauss, Peter Hildebrandt und Steuermann Rudolf Haberland. Viel Zeit zum Warmrudern hatten wir nicht und so fuhren wir dann gleich zum Vorstart und wurden auch umgehend zum „scharfen“ Start weitergeleitet. Unsere Gegner vom Fredensborg Roklub aus Dänemark starteten hinter uns, so dass wir sie ständig im Blick hatten. Nach ca. 1000m holten wir das vor uns in der Altersklasse F gestartete Boot vom Fredensborg Roklub ein und wir fühlten uns ganz gut, aber der direkte Gegner hinter uns blieb immer im etwa gleichen Abstand und dann passierte es, unser Chefsteuermann Rudi hatte eine kleine Unaufmerksamkeit und wollte uns in den Landwehrkanal steuern. Der Ruf eines Streckenpostens brachte uns aber wieder auf den richtigen Kurs und trotz Zeitverlust gerade noch rechtzeitig, wie sich später rausstellte. So ca. 8 – 10 sec. hatten wir aber eingebüsst und mussten dann erst wieder den richtigen Rhythmus finden. Die Dänen waren uns ziemlich auf die Pelle gerückt, aber wir konnten uns dann in der zweiten Streckenhälft wieder etwas absetzen. Zur Ehrenrettung von Rudi muss ich auch festhalten, dass er nach dem kleinen Zwischenfall durch hervorragende Steuerarbeit wieder etliche Sekunden gut machte. Nach etwa der Hälfte der Strecke wurden wir vom Trainer des Frauenvierers Paul Schmidt hervorragend angefeuert, vielen Dank dafür. Unser Schlagmann Frank brüllte dann mehrmals: „Wir schaffen es“ und so gingen wir nach der letzten Brücke die verbleibenden 500m mit etwas höherer Schlagfrequenz an. Die letzten 100m kamen uns dann ganz schön lang vor, denn die Arme wurden immer länger und die Luft immer knapper. Mit Handstoppung nahmen wir den Abstand zu unseren Gegnern und mussten feststellen, dass Sieg und Niederlage sehr dicht neben einander liegen werden.
Leider zog sich die Siegerehrung dann doch sehr hin, so dass wir erst nach ca. 2 Stunden die frohe Kunde hörten, dass wir einen, wenn auch sehr knappen, Sieg mit 1,5 sec. Vorsprung errungen hatten. Kurz hinter uns kamen unsere Frauen aus dem Rennen Masters-Frauen-Gig-Doppelvierer m. St. B durchs Ziel. Mit einer Fahrzeit von 30:41,33 hatten uns die Frauen immerhin 1:32 min. abgenommen, aber sie sind ja auch noch so viel jünger als wir!
Nach dem Zieleinlauf, der bei der wirklich herrlichen und prickelnden Atmosphäre am Haus der Kulturen schon ein sehr schönes Erlebnis ist, wurden wir von unseren Ehren- und Gründungsmitgliedern Martchen Siebenhüner und Gerhard Krüger ganz herzlich begrüßt. Gerhard sorgte dann auch, nachdem die Boote wieder verladen waren, für ein zünftiges Bier. Da wir nun etwas Zeit bis zur mit Spannung erwarteten Siegerehrung hatten, blieb es natürlich nicht bei einem Bier und so wurde die Stimmung immer ausgelassener.
Jetzt aber noch einige Worte zu unseren weiteren Booten, die sich auf die 7000m Strecke begaben. Der Frauenvierer mit Karin Wutschke, Heike Isenberg, Karen Hantke, Anja Jung, Stf. Jeanette Baranowsky holte sich mit der bereits erwähnten Zeit gleichfalls einen sehr schönen Sieg. Jan Winkert konnte mit 4 Ruderkameraden von Tegel im Männer-Vierer m. St. A/B ebenfalls einen überlegenen Sieg feiern und sein Bruder Eric errang mit einer Junioren B Mannschaft einen hervorragenden 2.Platz im Junioren-Achter m. St. A. Etwas Pech hatte unsere zweite Mastersmannschaft im Rennen Masters-Männer-Gig-Doppelvierer mit Stm. Altersklasse D mit Oliver Marson, Georg Brückner, Steffen Siebenhüner, Frank Schneider und Stm. Uwe Liedtke. Sehr gut im Rennen liegend, bekam Schlagmann Frank Schneider nach ca. der Hälfte der Strecke Rückenprobleme und musste seine Mannschaft streckenweise zu dritt rudern lassen. Aber sie ließen nicht die Stimmung verdrießen und Steffen Siebenhüner eröffnete dann auch die erste Bierrunde mit einem kräftigen „Zicke, Zacke“.
Zusammenfassend möchte ich hervorheben, dass „Quer durch Berlin“ eine tolle Veranstaltung ist, bei der es sich lohnt dabei zu sein und ich hoffe sehr, dass im nächsten Jahr auch Mannschaften aus der Trainingsgruppe der Jungen und Mädchen, der 2.Wettkampfebene und von unseren Masterruderern an den Start gehen. Zumindest sollte bei nicht aktiver Beteiligung ein Besuch als Schlachtenbummler eingeplant werden. Also überlegt mal, wir haben wieder ein Jahr Zeit.
Horst Kalo
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