Zwei Podestplätze für Rotation beim Staffelrudern und Müggelseeachter
Staffelrudern
Am 20. Juni veranstalteten unsere Nachbarn vom Richtershorner Ruderverein (in Kooperation mit dem Hamburger und Germania Ruderclub) nun schon zum zweiten Mal in Folge das Hamburger Staffelrudern in Berlin. Nachdem wir im letzten Jahr mit viel Kampfgeist die kleinste Klasse des Acht-Stunden-Rudermarathons gewinnen konnten, wollten wir 2015 natürlich wieder mit dabei sein.
Zunächst musste aber eine schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt werden. Dies ist uns gelungen. Doch das Ziel, dieses Jahr in der mittleren Klasse zu reüssieren, wurde verfehlt. Also starteten wir 2015 erneut in der kleinsten Klasse der „ganz Harten“ mit bis zu 18 Teilnehmern.
Dank einer Regelbesonderheit, wonach Frauen und Mastersruderer älterer Jahrgänge nur „halb“ zählen, konnten wir die Zahl unserer Teilnehmer gegenüber dem vergangenen Jahr trotzdem leicht steigern. Denn neben den üblichen Verdächtigen aus unserem Masters- und Wanderruderbereich gingen bei der 2015er Auflage des Staffelruderns auch vier Frauen unseres Vereins an den Start. Insgesamt war von den Jahrgängen 1952 bis 1999 alles vertreten. Folglich war unsere Mannschaft dieses Jahr noch heterogener als im Jahr zuvor – super!
Nachdem wir uns am Regattasamstag um 10 Uhr an unserem Pavillon getroffen hatten, der dieses Jahr bei Richtershorn stand, um das Regattageschehen hautnah erleben zu können, ging es nach einer kurzen Teambesprechung auch schon los. Und wie es los ging! Mit vier Mannschaften, die in ihrer Zusammensetzung zumeist leicht variierten, fuhren wir Runde um Runde recht weit nach vorne. Nur ein gebrochenes Steuer und Probleme mit einer Dolle führten zweimal zu leichten Zeiteinbußen. Zeit zum Pausieren gab es für die Teilnehmer unserer Mannschaft kaum. Während Sportler anderer Teams in ihren mitunter langen Pausen über den Regattaplatz flanierten, um mit Ruderkameraden anderer Vereine zu plaudern, mussten unsere Sportler (aufgrund der geringen Gruppengröße) nach einer kurzen Pause für die Essens- und Getränkezufuhr zumeist gleich wieder aufs Wasser. Vor allem unsere Frauen, die nicht nur rudern sondern auch noch steuern mussten, standen vermutlich unter Dauerstress.
Am Ende reichte es dank einer tollen Teamleistung (ganz knapp hinter den Zweiten) für Platz 3 in der kleinsten Klasse. Einen Pokal bekamen wir dank einer weiteren Regelbesonderheit trotzdem, da die siegreiche Mannschaft unserer Klasse – der WSV Königs Wusterhausen – als reine Vereinsmannschaft nicht zwei Pokale (für das schnellste Team sowie für den schnellsten Verein) mit nach Hause nehmen sollte. Der Pokal für den schnellsten Verein ging daher an uns. Der WSV erhielt den offenbar prestigeträchtigeren Pott für die schnellste Mannschaft.
In der Gesamtwertung erreichten wir dann trotz unser geringen Gruppengröße Platz 6 von 19. Wenn man bedenkt, dass einige von uns wegen der recht geringen Teilnehmerzahl bis zu neunmal die 3,5 km lange Runde in Rennfrequenz im gesteuerten C-Gig-Doppelvierer zurücklegen mussten, ist das ein sehr gutes Ergebnis.
Außerdem ist hervorzuheben, dass wir mit Pauline, Svenja, Frieda und Katharina diesmal auch einen reinen Frauendoppelvierer bilden konnten, um bei der Sonderwertung „schnelle Frauenrunde“ mitmachen zu können. Im Rahmen dieser Extrawertung legten unsere vier Frauen die Runde dann in 16:12 Minuten zurück – eine tolle Zeit. Schön, dass Rotation auch bei dieser Wertung mal wieder vertreten war, auch wenn es für den ersten Platz bei einer der Sonderwertungen (schnellste Herren- sowie schnellste Damenrunde) nicht gereicht hat.
Auf jeden Fall war diese Ausgabe des Staffelruderns wieder eine schöne Veranstaltung, bei der auch das Wetter – entgegen aller Befürchtungen – mitgespielt hat. Alle regattainteressierten Vereinsmitglieder sollten sich den Staffelrudertermin 2016 auf jeden Fall freihalten – egal ob die Regatta nun in Berlin oder mal wieder in Hamburg stattfindet. Auf alle Teilnehmer wartet eine tolle sportliche Herausforderung, während der man sich zwar manchmal fragt: „Warum mache ich das eigentlich?“ Bei der man aber für all die Strapazen am Ende doch belohnt wird, wenn man nach acht Stunden Rudern als Mannschaft und als Verein weiter zusammengewachsen ist und jeder stolz auf das Erreichte entweder müde nach Hause oder (zunächst noch müde) zur Ruderparty im Anschluss an die Regatta geht.
Müggelseeachter
Nachdem wir beim Müggelseeachter 2014 mit einem recht jungen Team gestartet waren, wollten dieses Jahr mal wieder Ruderer aller Altersklassen mitmachen. Neben dem Autor dieses Berichts ruderten in der Phönix: Lukas, Micha L., Jens, Ulf, Frank E., Katharina an den Steuerseilen, sowie Henrik und Paul vom BRC Ägir bzw. BRC, die netterweise kurzfristig mitmachten und eine echte Verstärkung für unser Team waren – vielen Dank dafür!
Aufgrund des fast schon zu schönen Sommerwetters führte die Runde, wie vorgesehen, über den Müggelsee. Dabei stellten nicht nur die obligatorischen Motorbootwellen eine Herausforderung dar. Vor allem die Temperaturen von bis zu 38 Grad im Schatten machten zu schaffen. Auf dem Regattaplatz hatte Ägir vorgesorgt: Dank einer Gartendusche konnte man sich jederzeit Abkühlung verschaffen. Außerdem wirkte ein Sprung in die Spree erfrischend. Auf dem Wasser war man der Hitze jedoch gnadenlos ausgesetzt und es blieb einem nichts anders übrig, als möglichst schnell die ca. 6 km lange Strecke zu absolvieren, um wieder in den Schatten (und in den Genuss von Kaltgetränken) zu kommen.
Nach einigem Warten – wir starteten erst in der zweiten Abteilung, also um ca. 14:45 Uhr – ging es endlich los. Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, ein vor uns gestartetes Boot einzuholen. Zunächst begannen wir unser Rennen mit einer 32er Frequenz. Dadurch konnten wir unseren Vorsprung gegenüber den nach uns gestarteten Achtern sukzessive ausbauen. Henrik auf Schlag hielt das Tempo konsequent hoch, so dass wir nach der Wende einen Achter überholen konnten. Dabei handelte es sich zwar nicht um die direkt vor uns gestarteten späteren Sieger von der RG Grünau, aber jedes Überholmanöver motiviert. Somit erhöhten wir auf dem letzten Streckendrittel noch einmal die Frequenz und kamen mit einem ausgiebigen 36er Endspurt geschafft aber glücklich im Ziel an. Alle waren mit dem Rennverlauf sehr zufrieden gewesen. Jeder hatte alles gegeben. Folglich ließ es sich bei guter Musik – Gerdchen's Dampferdisco und die Band Hai-Formation sorgten für gute Laune – sowie Bier und Badevergnügen in der Spree gut auf die Siegerehrung warten. Am Ende wurde es dann mal wieder Platz zwei. Aber trotzdem waren wir mit dem Erreichten sehr zufrieden.
Im Anschluss an die Siegerehrung war die Party natürlich noch lange nicht zu Ende. Erst nach ein paar weiteren Bier ging es dann (dieses Jahr dank Kielschwein sogar übervollzählig!) und von der vielen Sonne, dem Rudern und dem Feiern ganz geschafft in gemütlichem Tempo zurück zu unserem Verein.
Timm
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