Bähm – ein Langstreckensieg auf dem
Bundeswettbewerb 2014 in Rüdersdorf
Es ist immer ein komisches Gefühl an diesem ersten Sonntag im Juli, an dem Freude, Glück, Tränen, Erleichterung, aber auch eine merkwürdige Leere sich in der BW-Gruppe breit machen. Der Saisonhöhepunkt unserer 12-14 Jahre alten BW-Kids ist geschafft, das Ziel, welches wir ein Jahr lang verfolgt haben, ist erfüllt oder manchmal auch verpasst. In diesem Jahr lebten wir unser alljährliches Gefühlschaos in Rüdersdorf beim Bundeswettbewerb der Kinder aus. Mit insgesamt 18 Kindern und den damit stärksten Team der Berliner Mannschaft reisten wir gemeinsam mit den „Öffis“ am Donnerstag nach Rüdersdorf an. Die fleißigen Helfer haben bereits unseren Bootshänger abgeladen, sodass wir nur noch fix die Boote anschlagen mussten und Zeit hatten, unseren geborgten Doppelvierer der Flatow-OS noch einzumessen. Im Anschluss ging es noch ein Ründchen auf den See, bevor wir nach dem Abendbrot unser Quartier bezogen.
Am Freitag in aller Früh startete als erstes unser Mix-Vierer mit Nina, Brandon, Anne, Viktor und Jan Philipp an den Steuerseilen, der netterweise kurzfristig als Steuermann für uns einsprang, da unser Steuermann Tobias Hille sich im Einer qualifiziert hatte. Kurz darauf ging auch direkt unser erst kürzlich zusammengesetzter Mädchen-Doppelvierer mit Marie, Hannah, Inessa, Mayra und Steuermann Flori an den Start. Wir stoppten fleißig Zeiten, da das lange warten bis zu Siegerehrung am Abend nicht so unser Ding ist. Die ersten Prognosen waren etwas gemischt zu betrachten. Der Mix-Vierer war nach unserer Rechnung „nur“ 13. Rang – was nicht den Erwartungen entsprach, da wir hier eigentlich mit einem Platz unter den ersten sechs Booten geliebäugelt hatten. Bei den Mädels hingegen gab es eine riesen Überraschung, denn wir stoppten den zweiten Platz, kurz hinter Potsdam und mit schon großen Abstand auf den vierten Rang. Mit Vorsicht verkündeten wir die Ergebnisse, da alles natürlich nur Pi mal Daumen gemessen war. Als unsere beiden großen Vierer anlegten, war die Empörung im Mix-Vierer groß. Eigentlich richtig gewendet, ließ der Schiedsrichter unsere Jungen und Mädchen wieder zurück wenden, damit unser Boot um eine weitere, weiter hinten liegende Boje, die aber NICHT die offizielle Wendeboje war, wenden zu lassen. Gut 20 Sekunden kostete das unnötige Wendemanöver – aber was soll man machen. Die Kids aufbauen und für das Finale motivieren war unser Motto. Die Mädchen hingegen freuten sich über die vor erst guten Nachrichten, was ihren Platz anging.
Es folgten unsere „kleinen“ Boote. Der Jungen-Vierer, aus dem alle Ruderer den jüngeren Jahrgang des Rennens angehörten, zeigte ein starkes Rennen. Nach ersten Hochrechnungen Platz acht mit nur neun Sekunden hinter dem letzten A-Final-Platz. Eine sehr gute Leistung, wenn man sich den Aufwand anschaut, den die Jungs im Training betrieben haben. Dennoch muss man sagen, dass bei etwas mehr Einsatz und Motivation im Training ein Platz im A-Finale locker zu schaffen gewesen wäre. Wir hoffen, dass dies etwas Motivation für die nächste Saison hergibt und wir im nächsten Jahr im gleichen Rennen, aber ein Jahr älter angreifen können! Unsere Leichtgewichte Tobias Hille Einer und Christin und Lilli im Zweier belegten den 14. Und 15. Platz auf der Langstrecke. Nach den Vorleistungen war dies durchaus ein zufriedenstellendes Ergebnis. Am Nachmittag folgte die Siegerehrung in sengender Hitze auf einem staubigen Schotterplatz. Unsere handgestoppten Platzierungen stimmten fast alle mit dem offiziellen Ergebnis überein. De Mix-Vierer hat es tatsächlich dank der unnötigen Wende mit dem 13. Rang nur in das C-Finale geschafft mit nicht einmal 20 Sekunden, die zum A-Finale fehlten. Sehr schade und doppeltes Pech! Eine große Überraschung gab es hingegen bei den großen Mädels. Hier hatten wir uns im Gewusel um ein paar, aber sehr entscheidende Sekunden verstoppt. Denn unsere Mädels hatten gewonnen! Nicht nur ihre Abteilung – die Gesamtwertung der Langstrecke. Wir konnten es alle kaum glauben, als die Mädels die Einladung zum DRJ-Trainingslager im Herbst als zeitschnellstes Boot erhielten. Der absolute Wahnsinn, der etwas Zeit benötigte, um verdaut zu werden. Sodass der richtige Jubel erst bei der Auswertung am Abend durchbrach. Klasse!
Nach dem Zusatzwettbewerb am Samstag, wo einige Kids von uns in ihren Gruppen erfolgreich abschlossen, folgte das langersehnte Finale am Sonntag. Die Rennen wurden in umgekehrter Reihenfolge gegenüber den Langstreckenrennen gestartet. Tobi Hille gab als erstes alles und erreichte insgesamt den 16. Platz. Erfreulich, da es noch ein viertes Finale gab. Lilli und Chrissi schafften ein Rennen, womit beide glücklich und zufrieden aus dem Boot aussteigen konnten und erreichten damit den 15. Platz. Der Jungen-Vierer schaffte mit etwas zu kurzer Rollbahn leider nicht einen der beiden Medaillen-Plätze. Aber mit dem dritten Platz und insgesamt den neunten Platz können sie schon zufrieden sein. Dann wurde es ernst für unseren Mädels-Vierer. Eine motivierte Rennbesprechung, ein motiviertes warmmachen, ein motivierter „Ein-Team“ Kampfschrei und dann ging es los. Wir Trainerinnen hopsten aufgeregt über den Regattaplatz, als nun endlich unsere vier Mädchen die Strecke runter kamen. Das ganze Rennen über lagen sie auf dem zweiten Silber-Rang, bevor sie sich nur wenige Meter vor dem Ziel mit zwei Zehntel auf den dritten Rang versetzt wurden. Leider gibt es für den dritten Rang aus ganz Deutschland noch nicht einmal eine Bronzemedaille. Mit Tränen vor Anstrengung, aber zufrieden mit ihrem Ergebnis haben wir die Mädels aus ihrem Boot gehoben. Sie haben wirklich alles gegeben und gekämpft und dann können wir alle auch zufrieden sein mit diesem Ergebnis. Ein dritter Platz auf dem BW für unsere Rudergemeinschaft ist auch schon ein Weilchen her, also kein Grund zur Traurigkeit! Der Mix-Vierer sprang direkt in unseren neuen Doppelvierer und düste zum Start, da nur noch 15 Minuten bis zum Start verblieben. Nicht das schönste Rennen, aber ein erster Platz mit gut einer Bootslänge Vorsprung bekamen wir gemeinsam mit unseren BW-Jungs und –Mädels zu sehen. Immerhin Bundessieger, denn so dürfen sich alle Abteilungssieger des Bundeswettbewerbes nennen. Ein kleiner Trost für das verpasste A- oder B-Finale.
Nach zwei Tagen Abstand können wir doch mit erhobenem Kopf auf unsere Leitungen zurückblicken. Das haben unsere Minimäuse und Zucchinis wirklich toll gemacht. Danke für eine anstrengende, aber auch schöne Saison mit euch und herzlichen Glückwunsch für all eure tollen Leistungen!
An dieser Stelle auch einen riesen Dank an unseren fleißigen Peter, der immer alles für uns tut. An alle anderen Trainer, die einen riesen Teil zu unserer erfolgreichen Kinder- und Jugendarbeit beitragen. An unseren Vorstand für die Unterstützung und das leckere Dankeschön und an all unsere Mitglieder, die unseren Verein zu dem machen, was er ist. Wir freuen uns sehr und wir sind wahnsinnig stolz auf unsere Minis und unsere Rotationer!
Genießt den Sommer eure Trainerdamen. Hihi – Langstreckensieger(:
|