Elbepokal Dresden – 26.10.2013
Immer wieder ein Erlebnis…….
Dieses Motto kann man in den letzten Jahren immer wieder auf´s Neue mit vielen Geschichten belegen. Auch dieses Jahr kamen einige dazu.
Zunächst einmal ist der Elbepokal in Dresden, welcher immer Ende Oktober stattfindet, für uns Masters seit vielen Jahren der Saisonabschluß und eine Regatta, welche in puncto Teilnahmemotivation immer hoch im Kurs steht. Das war auch dieses Jahr wieder so und wir haben es sogar geschafft, neben der obligatorischen Achter-Teilnahme (Masters C) auch einen C-Gig-Vierer (Masters E) an den Start zu bringen.
Dann ist da immer das Wetter in Dresden. In den Vorjahren meist kühl, aber mit sehr viel Sonnenschein versehen, gab es im letzten Jahr ein Rennen bei Schneefall und leichten Minus-Temperaturen (siehe auch Bericht aus 2012). Das Wetter war dieses Jahr der volle Gegensatz zu 2012 und wirklich ganz besonders. Es war schon ein tolles Erlebnis bei 23 Grad und sehr viel Sonne, Ende Oktober diese tolle Gegend zu erleben, mit kurzen Hosen zu rudern und barfuss die Boote anzuschlagen.
Zu einem Wettkampf im Rudersport gehören natürlich immer Regeln, eine Regattaordnung und sportliche Fairness. Das war allerdings bereits in den vergangenen Jahren in Dresden immer etwas problematisch. Neben der Veränderung des Startablaufs mit festen Abständen beim Start zu fliegenden versetzten Starts mit individueller Zeitnahme in der Reihenfolge der Vorjahresplatzierungen waren auch die Zeitnahme, die Nachvollziehbarkeit der Rennzeiten und Abstände, sowie die Zeitgutschriften bei verschiedenen Masters-Altersklassen immer wieder ein Thema. So wurde uns in den letzten Jahren erst im Nachhinein ein Sieg nach Hinweis auf unmögliche Zeitmessungen anerkannt, ein Sieg aufgrund unklarer Zeitgutschriften in den höheren Masters-Altersklassen doch noch zugesprochen oder wir mussten mal trotz klarer Regel über 30 Minuten am Start auf einen weiteren Achter warten, der es nicht pünktlich zum Start geschafft hat. Dieses Jahr kamen leider weitere Highlights hinzu.
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Gegen 11:40 Uhr startete der Achter. Obwohl wir als Vorjahressieger an den Start gingen, starteten wir als 2. Boot ins Rennen (welche Regel gilt hier?). Wir hatten uns vorgenommen, unseren Vorstarter bis zur Hälfte des Rennens bei 2,5 Kilometer zu überholen und legten mit einem 37iger Schlag und fliegenden Start los. Die knapp 8,5 Sekunden Vorsprung hatten wir nach ca. 1,5 Kilometer auch schon fast aufgeholt und wir setzen zum ersten Überholvorgang an. Daß Überholvorgänge auf der Elbe mit starker Strömung schwierig sind, weiß jeder Ruderer, deshalb ist eine der wichtigen Regeln beim Elbepokal, daß den schnelleren Booten der Platz zum Überholen gewährleistet werden muß. Leider mußten wir feststellen, daß dies unser Vorstarter nicht nötig hatte. Bei unserem Überholvorgang legte sich dieser wieder in die Ideallinie vor uns und wir mußten in eine schlechte Strömungssituation ausweichen, was sehr viel Kraft und Zeit kostet. Liedy rief auch unseren Gegner zu, aber sie ließen sich nicht bewegen, den Regeln nachzukommen. Als das Ganze dann noch zwei Mal in Folge passierte, glaubten wir auch nicht mehr an schlechte Steuerkunst, aber auch nicht mehr an Fairness. Wir fuhren dann aber unser Rennen trotzdem bis zum Ende mit hohen Schlägen weiter, gaben das Überholmanöver aber auf. Als dann unser Versuch, daß sich irgendein Schiedsrichterboot nach dem Rennen unserem Protest annahm, ebenfalls scheiterte (das ist auch eine im Programm beschriebene Regel), war die Enttäuschung über das Dresden-Engagement in puncto Regattaregeln und Fairness schon groß. Als dann später ein kläglicher Erklärungsversuch von unseren Gegnern ihre Unfairness schön reden sollte, hatten wir ehrlich gesagt keine Lust mehr, zu zuhören, da es einfach nicht ehrlich war und nicht in den Masterssport gehört. Am Ende hatten wir von allen Masters-Achtern dennoch die schnellste Zeit. Allerdings belegten wir offiziell nur den 2.Platz, da uns durch die hohe Altersklassen-Zeitgutschrift von 20 Sekunden zu Gunsten der Hamburger D-Mannschaft knapp 3 Sekunden fehlten. Genau dieser Punkt wurde im letzten Jahr anders geregelt, daß Einzelwertungen der Altersklassen in gleicher Konstellation vorgenommen wurden. Also liebe Dresdner Ruderfreunde, Ihr müßt da was machen. Ähnliche Probleme hören wir auch von anderen Vereinen. Das ist zu viel des Guten!
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Unser C-Gig Vierer hatte bei seinem Rennen gleich klare Verhältnisse herstellen können und nicht solche Probleme wie im Achter. Nach ca. 2 Kilometern, als sie an unserem Basislager beim Laubegaster Ruderverein vorbei fuhren, überholten sie gerade ihre Vorstarter. Mit einem kraftvollen Schlag fuhren sie dann das Rennen immer weiter und legten einen souveränen Sieg hin. Der junge Steuermann vom Pirnaer Ruderverein freute sich dann mit uns über dieses schöne Rennen.
In Summe ließen wir uns den Tag aber nicht vermiesen und wir genossen das schöne Wetter und die schöne Gegend noch einige Zeit am Elbufer beim Laubegaster Ruderverein.
Fast alle von uns hatten noch private Termine in Berlin und wir machten und gegen 15 Uhr nach einem Imbiss und Bier wieder nach Hause auf. So konnten wir leider nicht mehr an der Siegerehrung teilnehmen.
Andreas
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