Berlin, Berlin – ein bärenstarkes Team!
45. Bundeswettbewerb der Jungen und Mädchen in Hamburg vom 05.07.-07.07.2013
Die Berliner Mannschaft war mit 66 Teilnehmern beim Bundeswettbewerb in Hamburg in diesem Jahr so klein, wie schon lange nicht mehr. Mit der insgesamt nur zehntstärksten Mannschaft, waren damit nicht gerade die besten Bedingungen gegeben, den angestrebten Platz fünf oder sechs in der Mannschaftswertung zu erreichen. Unsere Rudergemeinschaft stellten etwa 13,5 Prozent des Berliner Teams. Mit unseren neun Minis in insgesamt vier Booten plus zwei weitere Sportler, die sich als Ersatzmänner qualifiziert hatten, stellten wir neben Tegel das stärkste Team.
Nach einer Nacht im Ruderzentrum, wo wir unser Team mit hübsch lackierten Rotations-Fingernägeln ausstatten, starteten wir am Donnerstag in aller Früh mit dem großen Bus Richtung Hamburg. Dort angekommen, wurden die Boote angeschlagen und noch einmal ein letzter Check durchgeführt. Nach einem kurzen Training, um die Strecke kennenzulernen, fuhren wir in die Turnhalle und bauten unsere Betten auf. Schnell lagen unsere Kinder in der wuselnden Menge in ihren Schlafsäcken, um möglichst ausgeruht am nächsten Morgen an den Start zu gehen. Sehr gut, da waren Anita und ich wirklich stolz auf unsere Kleinen!
Am Freitag wurde es dann Ernst. Zu erst starteten Marie und Pauline auf der Langstrecke im Doppelzweier der 13 und 14 Jahre alten Mädchen Leichtgewicht. Die beiden Mädels hatten nur zwei kleinen Einheiten, um sich nach einigen Urlaubsausflügen in den letzten Wochen wieder zusammen zu finden. Doch es gelang ihnen erstaunlich gut. Technisch wirklich Klasse fuhren die beiden ein beherztes Rennen, mit hoher Schlagzahl. Wir Trainer haben die Abstände im Ziel mitgestoppt, um etwa eine Prognose für das Ergebnis abgeben zu können, denn Ergebnisse gab es erst am späten Abend. Ein Blick auf die Zeiten verriet aber nichts Gutes. Knapp drei Minuten Rückstand – das konnte eigentlich nicht hinhauen. So hofften wir, dass die Startabstände nicht der geplanten Minute pro Boot entsprachen.
Als nächstes ging Sofie im Mädchen-Einer der 14 Jahre alten Mädchen Leichtgewicht auf die Strecke. Sie selbst steckte sich wohl die höchsten Ziele: A-Finale – nur das zählte für sie. Nach einigen Frequenz-Problemen auf den letzten Langstrecken, ruderte sie mit einer 32ig über die Strecke und gab dazu noch ein super Bild ab. Wirklich gut gemacht Sofie! Jetzt heißt es – warten und das nächste Boot mit lauthalsigen Anfeuerungen über die Strecke bringen.
Der Mädchen-Vierer mit Mayra, Inessa, Nina, Christin und Lilli als Steuerfrau ging im Doppelvierer der 12 und 13 Jahre alten Mädchen an den Start. Die Mädels hatten bisher wenig in ihrem Boot trainiert, da verletzt oder urlaubsbedingt immer eine unserer „Zicken“ fehlte. Außerdem waren drei unserer Mädels der jüngere Jahrgang, so dass die Ziele etwas tiefer gesteckt waren, als bei den älteren Booten. Technisch sahen unsere Mädels wirklich gut aus und konnten sich im Gegensatz zum Landesentscheid noch einmal steigern. Wenn sie sich als Team nun noch ein bisschen zusammenreißen, wäre es nahezu perfekt(:
Zum Abschluss des Tages war unsere Hanni im Mädchen-Einer der 14 Jahre alten Mädchen Leichtgewicht an der Reihe. In ihrem Rennen war ein relativ kleines Starterfeld vorzufinden. Trotzdem gab Hannah alles und kam völlig erschöpft an den Steg zurück gerudert. So umziehen – warten – und dann war es auch schon so weit: die Siegerehrung!
Der Vierer ist auf Platz drei in seiner Abteilung gerudert. In der Gesamtwertung lagen sie auf dem neunten Rang – B-Finale! Ein ordentliches Ergebnis. Hannah wurde vierte in ihrer Abteilung, das bedeutete Platz sieben insgesamt. Mit nur wenigen Sekunden verpasste sie das A-Finale. Schade, aber trotzdem eine gute Leistung. Als nächstes war Sofies Rennen an der Reihe. „Nur“ Platz drei in ihrer Abteilung, vier gab es insgesamt. Mit dem kleinen Schreck im Nacken ging es auf zu den Ergebnissen – puuuuhhhh. Insgesamt Platz vier – A-Finale. Da hatte Sofie wohl eine verdammte harte Abteilung erwischt. Zum Abschluss gab es für unseren Doppelzweier Gold in ihrer Abteilung. Und auch sie schafften es mit einem guten fünften Platz in das A-Finale der Bundesregatta am Sonntag über 1000 m. Mit insgesamt Platz vier, fünf, sieben und neun, waren wir zum ersten mal seit einigen Jahren ausschließlich im einstelligen Platzierungsbereich unterwegs. Und mit zweimal A-Finale und zweimal B-Finale kann man jetzt erst einmal nicht meckern. Wir Trainer waren zu frieden.
Am Samstag ging es dann etwas entspannter zu. Der Zusatzwettbewerb stand an. Hier erreichten unsere Sportler Viktor, Tamino und Marie einen zweiten Platz in ihren Teams. Pauline, Hannah und Insessa landeten mit ihren Teams auf dem ersten Platz. Auch athletisch waren unsere jungen Aktiven somit gut dabei.
So. Sonntag – die Finals standen an, die Anspannung war hoch. Die Kids starteten in umgekehrter Reihenfolge zur Langstrecke. Hannah war also die erste. Mit ihren ruhigen, aber langen und kräftigen Schläge fuhr sie ein kontrolliertes und souveränes Rennen und sicherte sich den Sieg im B-Finale. Als nächstes war unser Vierer an der Reihe. Die Mädels waren kaum wieder zu erkennen. Hochmotiviert und mannschaftlich geschlossen, wie nie zuvor, legten sie mit einem lauten „Tschaka-Laka“ zur Motivation vom Steg ab. Ein gutes Gefühl, was sich auch auf das Rennen projizieren. Trotz aller Mühen, blieb es am Ende aber der dritte Platz im B-Finale. Die Mädels waren etwas enttäuscht, aber sie sind jung und wir denken, dass sie aus dem ein oder anderen Fehler in der Vorbereitung gelernt haben. Als nächste machte sich Sofie gut gelaunt und mit großen Vorhaben auf die Socken. Erst bei der 500m Marke haben wir uns das erste mal getraut hinzuschauen – noch waren alle Boote gleich auf. Doch nun kam der Hammer. Nach und nach setzten sich die Boote vom Feld ab, Sofie versuchte alles, konnte allerdings nicht ganz mithalten. Am Ende erruderte sie einen sechsten Platz. Wenn man beachtete, dass die Siegerinnen sogar schneller als die Konkurrentinnen aus dem Rennen der offenen Gewichtsklasse waren, konnte Sofie mit ihren Leistungen sehr zufrieden sein – wir waren es auch. Das letzte Pferdchen im Rennen war unser Doppelzweier. Pauli prügelte wie gewohnt über die Strecke und bis zum Ziel waren alle sechs Boote relativ eng beieinander. Platz fünf hieß es am Ende. Nur eine Sekunde trennten sie vom dritten Platz. Ein ordentliches Ergebnis für die Beiden.
Mit einer Medaille hat es nicht geklappt. Trotzdem haben wir ein mannschaftlich geschlossenes und gutes Ergebnis abgegeben. Als dann noch einige der Trainerkollegen der anderen Vereine die sehr gute und saubere Technik aller unserer Boote lobten, waren wir sehr stolz auf die Leistungen und Ergebnisse unserer Rotationer Kinder. Weiter so, dann klappt es irgendwann auch mit der Medaille heißt die Devise. Vielleicht schon im nächsten Jahr, wo wir beim 46. Bundeswettbewerb in Rüdersdorf durch zahlreiche Freunde, Verwandte und Vereinskameraden sicherlich lautstark unterstützt werden.
So machten wir am Ende alle glücklich auf zur Siegerehrung, denn die Mannschaftswertung stand noch aus. Die Spannung stieg bei jedem Platz der aufgerufen wurde. Als Platz fünf bekanntgegeben wurde und immer noch nicht die Berliner Ruderjugend genannt wurde, gab es kein Halten mehr. Platz vier für unsere Mannschaft und das trotz der geringen Anzahl an Kindern: Berlin, Berlin – ein bärenstarkes Team.
Ab in den Urlaub! Ach nee, erst noch gemeinsam mit Horst, Jan und Lukas unser Konzept für noch besser Sichtungs- und Jugendarbeit festzurren, dann heißt es aber Beine baumeln lassen, bevor es am 10.08.2013 mit dem Flatow-Cup weitergeht.
Herzlichen Glückwunsch für eure tollen Ergebnisse beim Bundeswettbewerb und in der gesamten Saison!
Eure „Schnattis“
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