FISA World Masters Regatta, Duisburg 06.-09.09.2012

Dieses Jahr fanden die FISA World Masters vom 06.-09. September 2012 in Duisburg Wedau statt und 13 Masters von Rotation starteten bei insgesamt 15 Rennen.

Nach den Erfolgen im letzten Jahr von Poznan hatten wir uns auch dieses Jahr wieder viel vorgenommen. Bis es aber endlich in Duisburg soweit war, mussten wir dieses Jahr wieder einige Hürden und Hindernisse überspringen, um unser Training so gestalten zu können, dass es zum Ende für gute Platzierungen in Duisburg reichte.

Anfang des Jahres haben wir uns alle darüber gefreut, dass Olaf nach Jahren wieder in das Renngeschehen eingreifen wollte und uns damit auf der Steuerbordseite verstärkt hat. Während einige von uns in Amerika, Asien, Australien oder innerhalb Deutschlands beruflich durch die Welt flogen, andere wiederum zeitaufwendige private Projekte umsetzten oder auch nur die Urlaubszeiten überbrückt werden mussten, war größte Flexibilität bei Trainingsorganisation gefragt. Rückbetrachtend haben wir das recht gut hinbekommen. Auch wenn wir die Stammbesetzungen der größeren Bootsklassen nicht wirklich häufig trainieren konnten, so haben wir aus unserem 13-Mann-Potential und mit zukünftigen Masterskandidaten (Dank an Andreas II und Jan ;-)) meist sinnvolle Bootskombinationen gestalten können. Unser Trainingslager in Lobenstein hat uns dann als Team weiter zusammen und rudertechnisch voran gebracht, so dass wir recht optimistisch nach Duisburg gefahren sind.

Die Anreise wurde von fast allen am Mittwoch vollzogen. Nachdem unsere Bootstransporter sich zunächst mit der überregulierten Organisation rumschlagen mussten (der Verdacht verdichtete sich, dass deutsche Nicht-Ruderer-Beamte die Planung gemacht haben..), hatten wir noch einen Schaden am Transportfahrzeug. Dieser zeigte sich darin, dass unmotiviert Öl auf einige Boote verspritzt wurde und ein Reparaturbesuch in der Werkstatt bis zum Freitag folgte. Die Boote lagen aber in Ihren nach Bootsklassen getrennten Bestimmungsorten und waren bereit für den Einsatz. Am Abend wurden wir dann positiv vom Duisburger-Althafen überrascht, der so einige nette Lokationen zu bieten hat. Das „Bolero“ gefiel uns so gut, dass wir gleich ein Stammlokal für die nächsten Abende gefunden hatten.

Am Donnerstag ging es nun endlich mit den Rennen los. Nachdem für Jens das erste von  drei Einerrennen   mit einem  guten 4.Platz begann, hatten wir gegen 18:30 Uhr unser D-Achter Rennen. Wir wollten natürlich an das letzte Jahr mit einem Sieg anknüpfen. Allerdings besiegt man Dynamo Moskau nur in Bestform und unser Einfahren und Vormittagstraining waren nicht ganz optimal. Am Ende hat es dann auch „nur“ zu einem 3.Platz gereicht und es hat schon gewurmt, dass wir noch die Holländer vorbeiziehen ließen. Dann hieß es abhaken und die Konzentration auf den nächsten Renntag legen.

Der Freitag begann zunächst mit mäßigem Erfolg. Jens belegte einen 4.Platz im A-Einer, 5.Plätze im Doppelvierer (D) und Vierer mit Steuermann (C) sowie einem 3. und einem 5.Platz in den Doppelzweierrennen der Altersklasse C folgten. Raimund und Bernd konnten am Nachmittag im Doppelzweier der Altersklasse E ihren Sieg aus dem Vorjahr leider nicht wiederholen und belegten Platz 3.

Mit den beiden letzten Rennen des Tages ist dann aber der Knoten geplatzt. Thom, Micha B, Kornel und Andreas fuhren einen souveränen Sieg in Vierer ohne (C). Dieses Rennen wurde von uns Vieren konsequent mit hoher Schlagzahl angegangen und nach 500 Metern war der Vorsprung mit 2 Längen schon sehr deutlich. Als Micha dann zum richtigen Zeitpunkt 10 harte Schläge und später den Endspurt ansagte, war bei allen zu spüren: Das Ding lassen wir uns nicht mehr nehmen, auch wenn es weh tut. Die Freude war riesig, dass uns endlich mal ein Erfolg in dieser Bootsklasse gelang. Auch der 2. Vierer ohne mit Ulf, Micha L. Olaf und Frank führten bis 600 Meter ihr Rennen an, mussten sich dann aber auf dem letzten Metern geschlagen geben. Mit dem 3.Platz konnten sie aber zufrieden sein.

Mit diesem guten Abschluss vom zweiten Tag starteten wir in den Samstag und dieser sollte ein wirklich erfolgreicher Tag werden. Allerdings wurde der Morgen zunächst etwas getrübt, da Olaf uns mitteilte, dass er nicht im Achter starten könne. Bernd verzichtete aber ohne zu überlegen auf seinen Einerrennen, um in den Achter abends einzuspringen. Auch sagten wir kurzer Hand zwei weitere Vierer ab, um unserer Kräfte für den Achter zu schonen.

Kurz nach neun Uhr gewann Jens seinen Einer in der Altersklasse C. Damit hatte keiner so richtig gerechnet. Auch Jens wohl nicht. Aber auf den letzten 250 Metern baute er im Endspurt seinen Vorsprung noch aus und gewann mit einer Länge Vorsprung. Am Siegersteg versammelten wir uns zum gemeinsamen ersten Feiern seines Sieges. 15 Minuten Später gelang dann auch Raimund und Bernd ein Sieg. Sie gewannen in einem sehr spannenden und knappen Rennen den Zweier Ohne der Altersklasse E. Dieser Sieg war in Raimunds FISA Masters Geschichte ein besonderer Sieg. Er hatte in allen Bootsklassen schon gewonnen, außer in einem Zweier Ohne und das hat er nun auch nachgeholt! Glückwunsch! Am Nachmittag bestritt Peter dann ein sehr schönes Rennen im Einer (D) und belegte einen 2.Platz.

Um 17:12 Uhr war dann der Achter der Altersklasse C dran. Hier wollten wir unbedingt einen weiteren Sieg. Wir konnten allerdings auch nicht alle Gegner wirklich einschätzen. Beim Einfahren spürte jeder die Anspannung vor dem Rennen, aber auch, dass der Achter wirklich gut zusammen war. Üblicherweise liegt unsere Stärke im Start und auf den ersten 500 Metern. Als das Rennen startete, legten wir auch einen super Start hin und fuhren (fast) allen davon. Bei 500 Metern folgte ein kurzer Blick auf die Backbordseite und alle Gegner lagen mindestens eine Länge hinter uns. Auf der Bahn 7 neben uns sah das aber ganz anders aus. Wir waren mit Rheinfelden Baden auf fast gleicher Höhe und sie wollten es wissen. Dann hat Liedy aber genau die richtigen Ansagen gemacht und wir ließen uns den knappen Vorsprung bis zur 750 Metermarke nicht nehmen. Mit dem sehr frühen Endspurt auf den letzten 250 Metern machten wir den Sieg dann klar und gewannen mit einer knappen Luftkastenlänge. Wir freuten uns dann sehr über den Achtersieg. Die Entscheidung die Viererrennen zu Gunsten des Achters nicht anzutreten, war nun wohl auch ein entscheidender Punkt für den Sieg. Ganz bemerkenswert war bei uns der Teamgeist bei diesem Rennen zu spüren, und Olaf, Du weisst, das ist auch Dein Sieg!

Kurz nach dem Achter war dann im letzten Rennen Raimund im Einer der Altersklasse F am Start. Bis kurz vor dem Ende lag er noch Kopf an Kopf mit seinem Gegner. Im Endspurt konnte Raimund aber nicht gegen halten und belegte einen 2.Platz.

Mit diesen tollen Rennen am Samstag war  Duisburg dann für uns auch fast perfekt. Das Feiern ging  auch schon beim abendlichen beladen der Boote mit den ersten Bierrunden los. Nach einem kurzen Hotelaufenthalt ging es dann wieder ins „Bolero“ und weiter an die Hotelbar. Wir hatten viel Spaß und haben viele Antworten auf Fragen gefunden, die eh nicht wichtig sind.;-). Usain Bolt hat seine Siegerpose eigentlich nur von Thom und Micha geklaut und dann auch nur halb nachgemacht, weil wichtige Utensilien fehlen. Man muß erst Cocktails trinken, um zu lernen, daß Ernest Hemingway bisexuell war und das man ruhig während des Rennens an der 500 Meter Marke das Publikum am Ufer beobachten kann…………

Die eine wirklich wichtige Erkenntnis hat Peter dann auch noch ausgesprochen, welche allen aber eigentlich präsent war. Mit 13 (oder bald mehr) aktiven Mastersruderern haben wir eine Truppe zusammen, welche fast einzigartig bei den teilnehmenden Vereinen so erfolgreich bei den FISA World Masters als reine Vereinsmannschaften mitrudern und das spürten wir die ganzen Tage in Duisburg!

Auf das Mastersjahr 2013 und den nächsten September in Varese!

Andreas

Nun noch die Zusammenfassung der Ergebnisse und einige Bilder.