Saisonhöhepunkt in Wolfsburg bei den 12-14-jährigen!

In Wolfsburg fand vom 29.06.-01.07.12 der Bundeswettbewerb für die 12-14-jährigen Mädchen und Jungen statt. Anfang Juni haben sich auf dem Landesentscheid in Berlin alle gestarteten Kinder der BW-Gruppe unserer Rudergemeinschaft für diesen Saisonhöhepunkt qualifiziert. Nur Tamino und Tim konnten verletzungsbedingt leider nicht teilnehmen. Insgesamt gingen somit 11 Rotationer an den Start. Mit fünf Booten stellten wir den größten Teil der Berliner Mannschaft. 

Nach einem Tag im Ruderzentrum am Hohenzollernkanal fuhren wir gemeinsam mit den anderen Berliner Teilnehmern nach Wolfsburg. Dort sollte es am Freitag um 8.00 Uhr mit den Langstrecken-Rennen los-gehen. Pia und Sofie waren als erste im Mädchen-Doppelzweier 13/14 Jahre an der Reihe. Mit einem vierten Platz aus dem letzten Jahr hatten sich die beiden Mädels auch in diesem Jahr viel vorgenommen. Beherzt starteten sie trotz Gegenwind in das Rennen. Mit 32/33 Schlägen pro Minute und technisch sehr gut, lieferten unsere beiden Leichtgewichte ein hervorragendes Rennen ab. Völlig erschöpft und nach Luft schnappend kreischten sie nur wenige Sekunden nach der Zieleinfahrt "Zeit?" aus ihrem Boot heraus. Damit bewiesen die beiden einmal mehr, wie ernst ihnen dieser Wettkampf war. "13:45" rief ich über den See und schon war dieser von einem lauten Jubelschrei beschallt. Sie unterboten um noch einmal 15 Sekunden trotz zwei zu bewältigender Wenden und nicht optimalen Windbedingungen ihre Bestzeit. In der Gesamtwertung landeten sie damit auf dem vierten Rang nur ganz knapp zum zweiten und dritten Platz. Das war doch eine gute Grundlage für die Kurzstrecke.

Es folgten Svenja und Johanna je im "normalen" und "leichten" Einer der 14 Jahre alten Mädchen. Svenja, wie gewohnt ein wenig zu ruhig in der Frequenz, dafür aber mit langen kräftigen Schlägen, verpasste mit nur 13 Sekunden und dem 11. Platz das A-Finale. Schade, aber die Konkurrenz in diesem Rennen war hoch. Johanna, die erst seit einem Jahr rudert, hatte sich ebenfalls hohe Ziele gesteckt. Über die gesamte Saison konnte sie die anfänglichen 1:35 Minuten Abstand zu ihrer Berliner Konkurrentin auf letztlich 35 Sekunden verkürzen. Nun wollte sie noch einmal angreifen. Gesagt! Getan! Ihr gelang es diesmal über die vollen drei Kilometer die Frequenz und den Druck zu halten. Am Ende war auch sie mit einer 15:23 Minuten bei einer neuen Bestzeit angekommen und landete einen Platz vor Lara von Hellas Titania. Die Freude war groß, auch weil sie mit einem 12. Platz das B-Finale erreichen konnte. 

Nun gingen noch unsere jüngsten Kinder an den Start. Marie und Hannah im Leichtgewichts-Mädchendoppelzweier 12/13 Jahre und Pauline, Mayra, Alexander, Viktor und Steuerfrau Christin im Mix-Doppelvierer des gleichen Alters. Der Vierer, der zu 75% aus Leichtgewichten bestand, hatte es von allen Booten am schwersten. Gerade bei dem Gegenwind konnten sie nur schwer bei der körperlich deutlich überlegenen Konkurrenz mithalten. Mit einem 18. Platz waren die Jungen und Mädchen am Ende sehr enttäuscht. Trotzdem konnten sie mit ihrem Rennen zufrieden sein, da auch sie es geschafft hatten, zu ihrem Höhepunkt die beste Leistung abzurufen. Die beiden kleinen Mädels im Zweier konnten mit sehr sauberer Technik überzeugen. Am Ende verpassten sie mit dem 7. Platz nur knapp das A-FInale. Trauer war aber nicht angesagt, denn beide sind noch im jüngeren Jahrgang und könnten somit im nächsten Jahr noch einmal im gleichen Rennen an den Start gehen.

Ein Boot im A-Finale, drei Boote im B-Finale und ein Boot im D-Finale hieß am Ende das Ergebnis für unsere Gemeinschaft. Damit konnten wir sehr zufrieden sein und uns auf den Final-Sonntag freuen. Hier ging es in umgekehrter Reihenfolge an den Start.

Hannah und Marie machten es am Morgen vor – Start-Ziel-Sieg! Auch der Mix-Vierer ackerte über die Strecke und erruderte sich mit einem 2. Platz die Silber-Medaille in ihrem Finale. Die beiden Einer mussten dem immer stärker werdenden Wind etwas Lehrgeld zahlen. Für Johanna blieb es am Ende bei dem 12. Platz. Svenja konnte sich auf den 10. Platz noch einmal etwas verbessern. Mit den bisherigen Ergebnissen konnte ich sehr zufrieden sein. 

Jetzt stand nur noch der Zweier von Pia und Sofie aus. Die Anspannung war hoch, aber die Mädels gut drauf. Als ich von meinem Fahrrad aus am Start noch einmal die letzten Tipps für die Strecke gab, hieß es ein letztes Mal: "Talk to my hand – ohhh my hand won´t talk with you", (; bevor das Rennen endlich startete. Der Start klappte super, nach 80 Metern lukte ihr Boot eine halbe Länge nach vorn. Jetzt hieß es einen guten Streckenschlag finden. Gut gemacht, denn bei der Streckenhälfte konnten die Mädels knapp 1,5 Bootslängen für sich verbuchen. Da konnte doch eigentlich nichts mehr schief gehen!? Aber die Rechnung wurde ohne den Wind gemacht. In fünf Schlägen holte das Boot auf der ab 600 Meter unter Land windgeschützten Bahn quasi mühelos den Rückstand auf. Unsere Mädels fighteten und konnten lange trotz deutlich schlechteren Bedingungen den Angriffen standhalten. Als dann aber circa 200 Meter vor dem Ziel noch einmal eine kräftige Böe in die Strecke wehte und beide fast stehen blieben, mussten sie sich den Angriffen der Bahn 1 geschlagen geben. Nach einem kräftezehrenden Rennen mussten sie auf den letzten paar Metern dann noch zwei weitere Boote ziehen lassen. Am Ende Platz vier mit nicht einmal einer Sekunde zum 2. Platz. Wirklich schade nach solch einer Leistung aber definitiv kein Grund zur Traurigkeit. 

Sicher wäre es am Ende schön gewesen, wenn noch der ein oder andere Platz weiter vorn eingefahren worden wären. Aber auf die Leistungen, die unsere Kinder mit einer Durchschnittsgröße von knapp 1,60 m und einem Durchschnittsgewicht von gerade mal 48 Kilo zeigten, können wir sehr zufrieden sein. Insgesamt war es eine sehr schöne, erfolgreiche und vor allem sehr gemeinschaftliche Saison. Es hat viel Spaß gemacht mit euch zusammen die Höhen und Tiefen des Trainingsalltags zu bewältigen und am Ende hat sich euer Einsatz gelohnt. Herzlichen Glückwunsch für all eure Erfolge.

Ich freu mich jetzt schon auf die noch anstehenden Herbstregatten, aber erst einmal heißt es jetzt Urlaub (;

Steffy